Führerschein umschreiben lassen – so geht’s richtig
1. Warum muss man den Führerschein umschreiben lassen?
Ein Führerschein ist ein amtliches Dokument, das die Erlaubnis zum Führen bestimmter Kraftfahrzeuge bescheinigt. In manchen Situationen reicht es jedoch nicht aus, einfach im Besitz eines gültigen Führerscheins zu sein – dieser muss unter bestimmten Umständen umgeschrieben werden. Das Umschreiben des Führerscheins ist notwendig, wenn man beispielsweise einen ausländischen Führerschein besitzt und in Deutschland dauerhaft wohnt oder wenn man noch einen alten Papierführerschein (grau oder rosa) besitzt, der gegen den neuen EU-Führerschein im Scheckkartenformat getauscht werden muss.
Auch wer von einem Bundesland ins andere zieht oder eine neue Führerscheinklasse erwirbt, kann verpflichtet sein, den Führerschein umzuschreiben zu lassen. In den letzten Jahren hat die Europäische Union mit der Einführung eines einheitlichen Führerscheins dafür gesorgt, dass alle Führerscheine innerhalb der EU einheitlich und fälschungssicher gestaltet sind. Daher gibt es Fristen, bis zu denen alte Führerscheine verpflichtend umgetauscht werden müssen. Wer diese Fristen versäumt, riskiert Bußgelder oder Probleme bei Polizeikontrollen im In- und Ausland.
2. Welche Führerscheine müssen umgeschrieben werden?
Im Prinzip betrifft das Umschreiben von Führerscheinen zwei große Gruppen: Inhaber alter deutscher Führerscheine und Personen mit einem ausländischen Führerschein.
1. Alte deutsche Führerscheine (vor dem 19.01.2013 ausgestellt):
Viele ältere deutsche Führerscheine, wie der graue oder rosafarbene Papierführerschein, entsprechen nicht mehr den heutigen EU-Richtlinien italienischer führerschein merkmale Die Bundesregierung hat daher einen verbindlichen Zeitplan veröffentlicht, nach dem alte Führerscheine gegen den neuen EU-Führerschein getauscht werden müssen. Diese Umtauschpflicht gilt nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch, um einheitliche Standards in allen EU-Ländern zu schaffen.
2. Ausländische Führerscheine:
Wer aus einem Nicht-EU-Land kommt und in Deutschland leben und fahren möchte, muss seinen ausländischen Führerschein unter bestimmten Voraussetzungen in einen deutschen Führerschein umschreiben lassen. Dabei gelten unterschiedliche Regeln, je nachdem, aus welchem Land der Führerschein stammt. Für Führerscheine aus bestimmten Staaten (z. B. USA, Kanada, Australien) ist der Umschreibungsprozess einfacher, während andere Länder eine theoretische und/oder praktische Prüfung erfordern.
Wichtig ist: Der Antrag auf Umschreibung muss innerhalb von sechs Monaten nach Wohnsitznahme in Deutschland gestellt werden. Danach ist der ausländische Führerschein in Deutschland nicht mehr gültig.
3. Welche Unterlagen werden für das Umschreiben benötigt?
Wer seinen Führerschein umschreiben lassen möchte, sollte im Vorfeld alle notwendigen Unterlagen vorbereiten, um den Antrag reibungslos bei der zuständigen Führerscheinstelle stellen zu können. Je nach Ausgangssituation (alter deutscher Führerschein oder ausländischer Führerschein) kann sich die Liste der erforderlichen Dokumente leicht unterscheiden. Allgemein benötigt man jedoch folgende Unterlagen:
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Gültiger Personalausweis oder Reisepass
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Aktuelles biometrisches Passfoto
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Der umzuschreibende Führerschein (Original)
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Meldebescheinigung (nur bei ausländischem Pass)
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Nachweis über den ordentlichen Wohnsitz in Deutschland
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Sehtestbescheinigung (bei bestimmten Klassen oder Ablauf)
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Nachweis über eine Erste-Hilfe-Schulung (nur bei bestimmten Umschreibungen)
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Gegebenenfalls eine Übersetzung und Klassifizierung des ausländischen Führerscheins (z. B. durch ADAC oder beeidigte Übersetzer)
Wenn eine Prüfung notwendig ist (z. B. praktische Fahrprüfung oder theoretische Prüfung), muss zudem eine Fahrschule eingeschaltet werden. Auch die Bestätigung über bestandene Prüfungen wird später von der Führerscheinstelle benötigt.
Die Bearbeitungszeit kann je nach Behörde und Region unterschiedlich sein, in der Regel dauert es aber zwischen 4 und 6 Wochen, bis man den neuen Führerschein erhält. In dringenden Fällen kann auch ein vorläufiger Führerschein ausgestellt werden.
4. Was kostet es, den Führerschein umschreiben zu lassen?
Die Kosten für die Umschreibung des Führerscheins können je nach Ausgangslage und Aufwand unterschiedlich ausfallen. Für eine einfache Umschreibung eines alten deutschen Führerscheins in einen EU-Führerschein muss man mit etwa 25 bis 35 Euro rechnen. Diese Gebühr beinhaltet die Ausstellung des neuen Dokuments durch die Bundesdruckerei.
Wer einen ausländischen Führerschein umschreiben lassen muss, hat häufig mit höheren Kosten zu rechnen, insbesondere wenn zusätzliche Anforderungen wie Sprachübersetzungen, Prüfungen oder medizinische Gutachten notwendig sind. Im Durchschnitt sollte man mit folgenden Kosten rechnen:
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Umschreibegebühr: ca. 35 – 50 Euro
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Übersetzung durch einen beeidigten Übersetzer: ca. 50 – 100 Euro
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Sehtest: ca. 6 – 10 Euro
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Erste-Hilfe-Kurs: ca. 25 – 40 Euro
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Fahrstunden (falls erforderlich): je nach Fahrschule
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Theoretische oder praktische Prüfung: 100 – 300 Euro insgesamt
Insgesamt können sich die Kosten bei einer aufwändigeren Umschreibung (z. B. bei Führerscheinen aus Drittstaaten) auf mehrere hundert Euro belaufen. Es ist daher ratsam, sich vorab bei der zuständigen Führerscheinstelle zu informieren und ggf. ein Beratungsgespräch zu vereinbaren.
5. Fazit: So gelingt die Führerschein-Umschreibung ohne Probleme
Das Umschreiben des Führerscheins mag auf den ersten Blick wie ein bürokratischer Aufwand erscheinen, ist aber in vielen Fällen gesetzlich vorgeschrieben und sinnvoll – insbesondere bei alten Führerscheinen oder solchen aus dem Ausland. Um Probleme oder Verzögerungen zu vermeiden, sollte man sich frühzeitig über die notwendigen Voraussetzungen und Fristen informieren. Wer alle erforderlichen Unterlagen vorbereitet und sich an die Vorgaben der Behörde hält, kann den Vorgang in der Regel innerhalb weniger Wochen abschließen.